Kochen für Hunde ist keine Schwäche und kein Luxus, sondern Fürsorge in ihrer ehrlichsten Form. Es schafft Klarheit, Verbindung – und kann echte Veränderung bewirken.
Frisch zubereitete Mahlzeiten bieten deinem Hund optimale Verträglichkeit, natürliche Inhaltsstoffe und individuelle Versorgung – ganz ohne Zusatzstoffe oder Massenproduktion.
Warum es deinem Hund (und dir) gut tut
Inhalt
„Kochen für meinen Hund? Ich koche ja nicht mal für mich!“
Diesen Satz höre ich oft in meinen Coachings– vielleicht hast Du ihn selbst auch schon gedacht. Und weißt Du was? Das ist okay.
Er fällt oft beiläufig. Und doch steckt etwas Tieferes darin. Ein Glaubenssatz, der nicht selten aus früher Prägung kommt. „Für mich lohnt sich das nicht.“ „Ich bin es nicht wert.“ Oder für mich ein Stich ins Herz: „Ein Hund? Dafür kochen? Sicher nicht.“
Manchmal wird dieser Gedanke sogar ausgesprochen:
„Ich erlaube nicht, dass meine Frau für den Hund kocht.“
Selber gehört in meinen THP-Zeiten – ganz real – von einem Mann, dessen Hund an Epilepsie erkrankt war. Und ja: Eine gut abgestimmte ketogene Ernährung hätte diesem Tier womöglich helfen können.
Aber gegen die innere Überzeugung, was „man macht“ oder „nicht macht“, hatte das beste Fachwissen keine Chance.
Mir geht es nicht um Schuld. Es geht um Mut.
Darum, Gewohntes zu hinterfragen – zum Wohle eines Lebewesens, das uns anvertraut ist.
Wenn Du einmal erlebt hast, wie Dein Hund auf ein liebevoll zubereitetes Futter reagiert – mit leuchtenden Augen, kräftigem Appetit und mehr Wohlbefinden – dann spürst Du: Das hier hat Wirkung.
Wenn der Ofen summt – und Hundeaugen leuchten
Mein Hund Emma wusste genau, was kam, wenn der Backofen summte und der Duft von Lachs, Gemüse und Backteig durch die Küche zog. Sie stand da – aufmerksam, ruhig, voller Vorfreude. Kein Bellen, kein Betteln. Nur Präsenz. Wenn ihre Portion abgekühlt war und ein Schuss Algenöl darüber floss, war klar: Jetzt ist sie dran.
Sie fraß langsam. Genüsslich. Und als der Napf leer und kein Krümel übrig war, blickte sie auf – mit einem Strahlen in den Augen, das alles sagte.
Diese Momente sind es. Keine Diät, kein Trend, kein Plan. Sondern echte Fürsorge – durch Nahrung, die verbindet.
Warum selbstgekochtes Futter mehr ist als eine Mahlzeit
Industriefutter ist bequem. Schnell. Sicher.
Aber oft auch: ungenaue Deklaration. Unbekannte oder überflüssige Inhaltsstoffe.
Wenn du selbst für deinen Hund kochst, …
kennst du jede Zutat – nichts versteckt sich hinter Etiketten
passt du das Futter an deinen Hund an – statt umgekehrt
vermeidest du Überflüssiges – und stärkst das Wesentliche
wählst du mit Herz UND Verstand – nicht mit Marketing
Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Sondern bewusst.
Nicht um Dogmen. Sondern um Verantwortung.
Gute Zutaten – klar und unverarbeitet
Du brauchst keine exotischen Superfoods. Dein Hund braucht Klarheit, Qualität und Verfügbarkeit.
Geeignet sind z. B.:
Eiweiß: Rind, Huhn, Pute, Lamm, Fisch, gekochtes Ei
Kohlenhydrate: Reis, Süßkartoffel, Hirse, Haferflocken
Gemüse: Karotten, Brokkoli, Zucchini, Kürbis
Fette: Lachsöl, Leinöl, Algenöl – immer nach dem Kochen zufügen
Obst: Apfel, Birne, Heidelbeeren – in kleinen Mengen, ohne Kerne
Wichtig: Alles gegart oder püriert. Rohes, schwer Verdauliches besser vermeiden.
Wie viel? Wie oft? Was ist „ausgewogen“?
Pauschale Pläne passen selten. Aber es gibt eine gute Ausgangsbasis:
50–60 % tierisches Eiweiß
20–30 % Kohlenhydrate
10–20 % Gemüse/Obst
1–2 % Öl/Fett zusätzlich
Was dein Hund braucht, hängt von Alter, Aktivität, Stoffwechsel und Gesundheitszustand ab. Beobachte. Passe an. Und: Lass dir helfen, wenn du möchtest.
Was du unbedingt weglassen solltest
Manche Lebensmittel sind gefährlich bis tödlich.
Tabu sind:
Zwiebeln, Knoblauch, Lauchgewächse
Trauben, Rosinen
Schokolade, Kakao
Macadamianüsse
Süßstoffe wie Xylit
Rohes Schweinefleisch
Gewürze, Alkohol, Koffein
Wenn du unsicher bist: Frag lieber beim Tierarzt oder Hundeernährungsberater nach.
Welche Garmethoden sind geeignet – und warum?
Nicht alles, was du für dich kochst, passt auch für deinen Hund. Besonders dann nicht, wenn Röstaromen oder scharfe Hitze ins Spiel kommen.
Sanfte Zubereitung ist hier der Schlüssel.
Dünsten: ideal für Gemüse, nährstoffschonend
Simmern: für Fleisch oder Kohlenhydrate – sanftes Köcheln reicht völlig
Schmoren: gut für zäheres Fleisch, ohne es zu überfordern
Backen: eher für Hundekekse geeignet, nicht unbedingt für tägliche Hauptmahlzeiten
Was du vermeiden solltest:
Anbraten, Grillen, Rösten – wegen schädlicher Röststoffe, die den Hundemagen unnötig belasten.
Hygiene – unaufgeregt und wichtig
Du brauchst keinen Laborstandard in deiner Küche, nur gesunden Menschenverstand:
Frisches Fleisch gut durchgaren (min. 70 °C)
Hände, Messer, Flächen regelmäßig reinigen
Futter abkühlen lassen – nie heiß servieren
Gekochtes Futter kühl lagern oder einfrieren
Näpfe täglich waschen (auch den Wassernapf)
Verantwortung zeigt sich im Kleinen. Immer.
Warum Social Media keine Expertise ersetzt
Ein hübsches Bild mit Rezept – und schon scheint die Lösung greifbar.
Aber Hunde sind keine Fotomodelle. Und Ernährung ist keine Bühne.
Viele „gesunde“ Rezepte im Netz:
sind nicht vollwertig
ignorieren individuelle Bedarfe
führen langfristig zu Mangelerscheinungen
Ein bisschen Huhn, etwas Reis, eine Karotte – sieht toll aus, klingt gesund.
Aber: Was fehlt? Kalzium? Jod? Zink? Omega-3?
Ohne fundierte Planung fehlt deinem Hund das Entscheidende – auch wenn er das Mahl frisst.
Was du stattdessen tun kannst
Frag nach – bei Profis, schaue nicht auf Postings
Lass ein Blutbild machen, wenn du unsicher bist
Hör auf dein Gefühl, aber überprüfe es mit Wissen
Bleib offen, auch wenn dein Umfeld zweifelt
Fürsorge beginnt mit deinem JA.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
1. Muss ich täglich frisch kochen?
Nein. Vorkochen, portionieren, einfrieren – völlig in Ordnung.
2. Ist vegetarisches Futter möglich?
Nur mit professioneller Unterstützung – Hunde brauchen bestimmte tierische Nährstoffe.
3. Was mache ich bei Appetitlosigkeit?
Langsame Umstellung, bekannte Zutaten beibehalten, ggf. warm servieren.
4. Reicht ein „gutes Gefühl“ beim Kochen?
Nein – Wissen ist entscheidend, besonders bei Langzeitversorgung.
5. Sind Nahrungsergänzungen nötig?
Oft ja – v. a. Kalzium, Jod, Zink, Vitamin D.
6. Woran erkenne ich Mängel?
Meist zu spät. Erste Anzeichen: Juckreiz, Müdigkeit, stumpfes Fell. Deshalb: frühzeitig überprüfen.
Fazit
Fürsorge ist nicht verhandelbar
Kochen für Hunde ist kein Luxus. Keine Übertreibung. Kein alberner Trend.
Es ist Fürsorge in Reinform.
Und ja – es kann dich herausfordern. Weil es deine Haltung spiegelt. Deinen Alltag verändert. Deine Sicht auf Verantwortung vertieft.
Aber es schenkt auch: Klarheit. Vertrauen. Nähe.
Was du deinem Hund gibst, kommt zurück – nicht nur in Form von Gesundheit, sondern in der Verbindung zwischen euch.
In einem Blick. In einem stillen Warten vor dem Ofen. In einem Napf, der leer geschleckt wird – und einem Herzen, das voller Liebe ist.