Warum dein Cappuccino mehr beeinflusst, als du denkst
Du stehst morgens in deiner Küche, schlaftrunken, die Kaffeemaschine brummt ihr vertrautes Lied. Dein Cappuccino? Der Heilige Gral deiner Morgenroutine. Ein bisschen Schaum, ein Hauch von Zimt – perfekter Start in den Tag. Doch Moment mal. Hast du dich je gefragt, was da eigentlich noch so in deiner Milch schwimmt? Spoiler: Mehr als du denkst. Und nein, ich rede nicht von Kalzium.
Inhalt
Heute sprechen wir über Kuhmilch und Hormone. Ein Thema, das gerne unter den Teppich gekehrt wird, weil es ungemütlich ist. Aber genau deshalb reden wir jetzt drüber.
Milch: Das unschuldige Gift?
Kuhmilch war mal das Sinnbild für Gesundheit. „Ein ganzer Kerl – dank … Milch!“ oder „Milch macht müde Männer munter“. Na danke !??
So hieß es früher in der Werbung. Und klar, wenn man sich die Marketingmaschinerie der Milchindustrie anschaut, glaubt man fast, Milch sei flüssiges Gold. Aber die Wahrheit? Weit weniger romantisch.
Kühe sind Säugetiere. Sie geben nur „dauerhaft“ Milch, wenn sie ein Kalb geboren und danach wieder tragend geworden sind. Bedeutet: Jedes Glas Milch enthält Hormone. Nicht ein bisschen, sondern eine Menge. Und das sind keine harmlosen Stoffe. Wir reden hier über Östrogene, Progesteron und IGF-1, einen Wachstumsfaktor, der direkt mit Zellvermehrung und Entzündungen in Verbindung steht.
Hormoncocktail gefällig?
Letztendlich trinkst du Milch, die von einer tragenden Kuh stammt. Und wir Menschen? Wir nehmen das alles auf. Das ist keine Science-Fiction, das ist Realität.
Was passiert dann in deinem Körper?
- Dein Körper könnte anfangen, mehr Insulin zu produzieren, weil IGF-1 den Blutzuckerspiegel beeinflusst
- Deine Haut sagt vielleicht „Danke, aber nein danke“ und schenkt dir schöne Pickel
- Dein Darm rebelliert, weil Milch nicht so gut verdaulich ist, wie dir eingeredet wurde
Allerdings werden die Kühe 6 – 10 Wochen vor dem Kalben trockengestellt. Das bedeutet, die Kuh wird nicht gemolken und die Milchproduktion des Euters zum Teil künstlich heruntergefahren. Und wo nichts ist – kann auch nicht gemolken werden!
Aber das wird von vielen Personen nicht wirklich beachtet. Anhand deren Erklärungen könnte man annehmen, dass die Kühe bis 1 Minute vor der Kalbung noch gemolken werden.
Fakt ist:
Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass Milch voller Hormone ist, die den Zyklus durcheinanderbringen. Tatsächlich sind die Mengen an Östrogen in Milch relativ gering. Jedoch kann bei bestehenden hormonellen Beschwerden die zusätzliche Aufnahme von Östrogenen problematisch sein, insbesondere wenn der Körper bereits Schwierigkeiten mit der Hormonentgiftung hat.
Aber Oma hat doch auch Milch getrunken!
Ja, das stimmt. Aber es gibt da einen kleinen Unterschied: Die Milch, die unsere Großeltern getrunken haben, kam von Kuhrassen, die mehrere Monate auf der Weide standen und sehr robust waren, nicht von Hochleistungskühen.
Heute geben Kühe das Fünffache an Milch im Vergleich zu früher. Wie das geht? Durch Zucht und durch Hormone. Eine Kuh in der modernen Milchproduktion hat mehr Trächtigkeitsuntersuchungen als die meisten Frauen Schwangerschaftstests in ihrem ganzen Leben durchführen.
Und was ist mit Bio-Milch?
Bio-Milch ist vielleicht ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber auch hier gibt es keine hormonfreie Milch. Kühe müssen kalben, um Milch zu geben, und Hormone sind immer dabei. Der Unterschied? Keine künstlichen Hormone, kein Kraftfutter voller entzündungsfördernde Inhaltsstoffe. Aber natürliche Hormone? Die bleiben drin.
Gibt es Alternativen?
Ja! Die Regale sind voll mit Pflanzenmilch-Alternativen. Hafermilch? Cremig und leicht süß. Mandelmilch? Perfekt für den Cappuccino. Kokosmilch? Exotisch und lecker.
Der Punkt ist: Du hast die Wahl. Und wenn du, wie ich, pflanzliche Ernährung liebst, dann probiere es aus. Dein Körper wird es dir danken.
Fazit
Dein Cappuccino, deine Entscheidung
Ich will dir nicht sagen, was du tun sollst. Aber ich will dir sagen, dass du es wissen solltest. Milch ist nicht nur weiß und unschuldig. Sie ist ein Produkt eines Systems, das nicht ganz so natürlich ist, wie es uns weisgemacht werden soll.
Also, wenn du das nächste Mal deinen Cappuccino umrührst, denk kurz nach. Vielleicht gibt es eine bessere Wahl. Vielleicht ist das der erste kleine Schritt in eine gesündere Richtung. Und wer weiß? Vielleicht schmeckt Hafermilch sogar besser als du denkst.
Ach so – und liebe Eltern: Erklärt euren Kindern doch bitte, dass es keine lila Kühe gibt. Und auch der Kakao kommt nicht von braunen Kühen.