Warum fressen manche Hunde Kot

Hunde fressen Kot aus verschiedenen Gründen – von instinktivem Verhalten bis zu medizinischen Ursachen. Mit konsequenter Erziehung, Gesundheitscheck und gezielter Futteranpassung kannst du deinem Hund dieses Verhalten abgewöhnen.

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Warum fressen Hunde Kot – und was kannst du dagegen tun?

Sie lieben uns bedingungslos, begleiten uns durch dick und dünn – und dann passiert’s: Mitten beim Spaziergang senkt sich der Kopf, die Rute wedelt aufgeregt… und zack, hat der Hund etwas im Maul, das wir lieber gar nicht weiter beschreiben möchten. Das sogenannte Kotfressen – medizinisch: Koprophagie – ist ein Verhalten, das viele Hundemenschen ratlos, peinlich berührt oder schlicht angewidert zurücklässt.

Aber: Dein Hund tut das nicht, um dich zu provozieren. Dieses Verhalten hat Gründe. Und gute Nachrichten: Du kannst etwas dagegen tun. Wenn du bereit bist, hinter die Fassade zu blicken, wird aus dem Ekel plötzlich Verständnis – und das ist der erste Schritt zur Veränderung.

7 (mehr oder weniger logische) Gründe

1. Mutterinstinkt – ganz natürlich

Säugende Hündinnen fressen oft den Kot ihrer Welpen. Das dient der Hygiene in der Wurfbox und schützt die Kleinen vor Infektionen. Ein völlig normales Verhalten, das manchmal auch über das Welpenalter hinaus bestehen bleibt – besonders bei überfürsorglichen Hündinnen.

2. Wolfsgeflüster – der alte Instinkt

Unsere Haushunde stammen vom Wolf ab – und der frisst in freier Wildbahn gelegentlich Kot, um Parasiten aus seinem Revier zu vertreiben. Manche Verhaltensforscher vermuten, dass dieses Erbe in bestimmten Situationen wieder auflebt. Besonders, wenn der Hund unterfordert oder nicht ausgelastet ist.

3. „Leckerli“ mit Nachgeschmack – aus Sicht des Hundes

So seltsam es klingt: Manche Hunde finden den Kot anderer Tiere – vor allem von Pferden oder Katzen – interessant oder sogar schmackhaft. Der Grund? Halbverdaute Futterreste, die für den Hund attraktiv riechen. Ein biologisches „Snack-Angebot“, dem viele Vierbeiner nur schwer widerstehen können.

4. Aufmerksamkeit – jede Reaktion zählt

Ein Hund, der gelernt hat, dass Kotfressen den Menschen auf die Palme bringt, kann das Verhalten absichtlich wiederholen. Nicht aus Trotz – sondern weil die Reaktion Aufmerksamkeit bedeutet. Und Aufmerksamkeit, egal ob positiv oder negativ, ist für viele Hunde eine Art Belohnung.

5. Medizinische Ursachen – mehr als nur ein Tick

Wenn dein Hund plötzlich mit dem Kotfressen beginnt, kann das ein Alarmsignal sein. Häufige Ursachen:

  • Mangelernährung oder Nährstoffungleichgewicht

  • Magen-Darm-Probleme oder Parasiten

  • Fehlbesiedelung der Darmflora

  • Malabsorption (Futter wird nicht richtig verwertet)

In solchen Fällen hilft nur eins: Ab zum Tierarzt. Nur ein fundierter Gesundheitscheck kann Klarheit bringen.

6. Stress und emotionale Überforderung

Hunde, die sich überfordert, einsam oder angespannt fühlen, entwickeln manchmal sogenannte Ersatzhandlungen – und Kotfressen kann dazu gehören. Besonders Hunde mit Trennungsangst oder aus dem Tierschutz zeigen dieses Verhalten häufiger.

7. Vermeidungsverhalten – „Ich war’s nicht!“

Wenn Hunde für „Missgeschicke“ im Haus bestraft wurden, versuchen sie manchmal, die Spuren zu beseitigen – buchstäblich. Sie fressen ihren eigenen Kot, um Ärger zu vermeiden. Ein Teufelskreis, den nur einfühlsame, straffreie Erziehung durchbrechen kann.

Wie du deinem Hund das Kotfressen abgewöhnst – 5 Tipps, die wirklich helfen

1. Kontrolle statt Konfrontation

Der sicherste Weg: Mach’s deinem Hund schwer.

  • Katzenklo außer Reichweite

  • Kot im Garten sofort wegräumen

  • An der Leine führen, wo du keine Kontrolle hast

Verhindere den Erfolg – und das Verhalten wird uninteressant.

2. Belohne das Richtige – nicht den Ekelmoment

Statt zu schimpfen, verstärke das gewünschte Verhalten. Dein Hund schaut dich an, statt sich über den Haufen zu beugen? Jackpot! Belohne ihn. Mit Leckerli, einem Spiel, einem Lächeln. Mach es ihm lohnender, nicht hinzugreifen.

3. Ernährung überprüfen lassen

Koprophagie kann ein stiller Hilferuf des Körpers sein. Fehlen Nährstoffe, Enzyme oder Spurenelemente, sucht der Hund sie instinktiv – leider oft dort, wo wir es nicht vermuten. Eine fundierte Ernährungsberatung (gern auch bei mir) kann Klarheit bringen.

4. Zusatzstoffe mit Wirkung?

Es gibt Präparate, die den eigenen Kot für den Hund unattraktiv machen sollen. Ob sie wirken? Manchmal. Kombiniert mit Training und Ernährung können sie helfen. Auch Probiotika zur Stabilisierung der Darmflora sind einen Versuch wert.

5. Ruhe reinbringen

Ein entspannter Hund hat weniger Grund, seltsame Rituale zu entwickeln. Sorge für mentale und körperliche Auslastung. Kurze, aber intensive Trainingseinheiten. Schnüffelspiele. Körperkontakt. Und wenn dein Hund viel allein ist oder auffällig ängstlich wirkt, kann ein Verhaltenstraining Wunder wirken.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Mein Hund frisst Kot – ist er krank oder einfach schlecht erzogen?
Das Verhalten hat selten etwas mit Erziehung im klassischen Sinne zu tun. Viel öfter ist es ein Zeichen dafür, dass dein Hund ein Bedürfnis hat, das nicht gesehen oder erfüllt wird – sei es körperlich oder seelisch. Koprophagie kann auf Mängel im Futter, auf Stress, Unsicherheit oder sogar auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Deshalb lohnt es sich immer, genauer hinzuschauen, statt vorschnell zu urteilen.

Ab wann sollte ich mir ernsthaft Sorgen machen?
Wenn dein Hund regelmäßig Kot frisst, sich dabei verändert, Gewicht verliert, häufig erbricht oder Durchfall hat – dann bitte nicht zögern. Auch wenn der Kot fremder Tiere gefressen wird, besteht immer ein Infektionsrisiko. Je früher du mit deinem Tierarzt oder einer qualifizierten Ernährungs- oder Verhaltensberaterin sprichst, desto größer die Chance, die Ursache zu erkennen – und abzustellen.

Kann Kotfressen gefährlich sein – oder ist das nur ekelhaft?
Beides. Es ist verständlich, dass viele Menschen vor allem mit Ekel reagieren – doch für den Hund kann es durchaus gefährlich werden. Parasiten, Bakterien, Medikamente (wie z. B. Wurmmittelrückstände in Pferdekot) oder andere Rückstände können schwere gesundheitliche Folgen haben. Auch wenn nicht jede Situation dramatisch endet, ist das Risiko real – und sollte nicht unterschätzt werden.

Was, wenn mein Hund nur draußen beim Spaziergang Kot frisst?
Draußen sind die Versuchungen groß – besonders, wenn der Hund sich unbeobachtet fühlt oder gelernt hat, dass sein Verhalten sowieso nicht aufzuhalten ist. Hier ist liebevolle Konsequenz gefragt. Leine, Kontrolle, gezieltes Training und vor allem: Alternativen anbieten. Nicht nur Verbote – sondern Motivation, etwas Besseres zu tun.

Gibt es Hunde, die das ihr Leben lang machen – egal, was man versucht?
Manche Hunde entwickeln eine regelrechte Gewohnheit oder Sucht, besonders wenn das Verhalten lange unbeachtet blieb. Aber auch in solchen Fällen gibt es Wege, es abzumildern oder umzulenken. Wichtig ist Geduld, ein durchdachter Trainingsplan und manchmal auch die Erkenntnis: Der perfekte Hund existiert nicht – aber der geliebte, akzeptierte Hund, der mit dir wächst, sehr wohl.

Was, wenn ich schon alles ausprobiert habe – ohne Erfolg?
Dann lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten. Vielleicht wurde bisher nur an der Oberfläche gearbeitet – ohne das eigentliche „Warum“ zu erkennen. Hol dir Unterstützung. Nicht aus Schwäche, sondern aus Verantwortungsgefühl. Ein neutraler Blick von außen, eine ehrliche Analyse von Futter, Alltag und Bindung kann Türen öffnen, die du allein vielleicht nicht sehen konntest. Du bist nicht allein mit dem Problem – und erst recht nicht mit der Lösung.

Fazit

Dein Hund ist nicht „eklig“, sondern ein Rätsel mit Lösung

Kotfressen ist kein Zeichen von „Ungezogenheit“ – sondern ein Hinweis. Vielleicht auf einen alten Instinkt. Vielleicht auf Stress, Langeweile oder einen Mangel. Vielleicht auf dich. Und das ist das Gute daran: Du kannst es verändern.

Indem du verstehst, hinschaust, handelst – und nicht verurteilst. Denn hinter jedem Verhalten steckt ein Bedürfnis. Und hinter jedem Bedürfnis steckt ein Hund, der einfach nur verstanden werden möchte.

Wenn du Hilfe brauchst, bin ich für dich da. Und dein Hund? Der wird dir danken. Nicht mit Worten – aber mit einem Blick, der klarer, fröhlicher und freier ist als je zuvor.

Eine Frau mit blauem Rollkragenpulli und Brille lächelt dich an.
Moin, ich bin Dagmar

„Wissen ist wertlos, wenn es nicht geteilt wird.“

Genau deshalb bin ich hier.

Als leidenschaftliche Ernährungsberaterin für Frauen und Hunde verbinde ich wissenschaftlich fundierte Ernährung mit Mental Health Coaching – individuell, hormonfreundlich, darmgesund und alltagstauglich.

Mein Ziel: mehr Energie, Vitalität und innere Balance für dich – und natürliche Gesundheit für deinen Hund.
Ich unterstütze dich dabei, Stress gezielt zu reduzieren, dein Nervensystem zu stärken und deine Nährstoffversorgung nachhaltig zu verbessern.

Mit fachlicher Tiefe, ehrlicher Begeisterung und einem offenen Ohr begleite ich dich und deinen Vierbeiner auf dem Weg zu einem gesunden, genussvollen Leben.

Ganzheitlich. Persönlich. Wirkungsvoll.
Ernährung ist der Schlüssel – für Körper, Kopf und Hund.

Dagmar Meinen