Warum fressen Hunde Kot – und was kannst du dagegen tun?
Hunde. Sie sind unsere besten Freunde, unsere Seelenverwandten auf vier Pfoten, und manchmal… unsere größten Rätsel. Denn warum, um alles in der Welt, fressen manche von ihnen Kot?
Falls dein Hund diese eher fragwürdige „Gourmet-Vorliebe“ hat, bist du nicht allein. Und keine Sorge: Es gibt Lösungen! Lass uns gemeinsam eintauchen in die Welt der Koprophagie – mit einer Mischung aus Wissen, Humor und einer großen Portion Verständnis.
Inhalt
7 (mehr oder weniger logische) Gründe
Bevor wir darüber sprechen, wie du deinem Hund das Ganze abgewöhnst, klären wir erstmal, warum er überhaupt auf solche Ideen kommt.
Weil Mama es auch gemacht hat
Säugende Hündinnen fressen oft den Kot ihrer Welpen – nicht, weil sie heimlich Fans von „Dschungelcamp“-Prüfungen sind, sondern weil sie die Wurfbox sauber halten möchten. Das ist völlig normal.
Instinkt: „Oma Wolf hat’s auch getan“
Wölfe fressen frischen Kot (maximal zwei Tage alt!), um Parasiten aus ihrer Umgebung fernzuhalten. Möglicherweise steckt diese alte Gewohnheit noch in unseren Hunden.
„Hm, das schmeckt ja… interessant?“
Manche Hunde finden den Kot anderer Tiere spannend, vor allem von Pferden oder Katzen. Er enthält oft halbverdaute Nährstoffe – klingt eklig, aber für Hunde kann es verlockend sein.
Doch Achtung:
Hier wird’s gefährlich. Ich hatte einen Klientenhund, einen Australian Shepherd, der nach einer Wurmkur für Pferde die „Äpfel“ der Vierbeiner gefressen hat. Aufgrund seiner genetischen Veranlagung konnte sein Körper das Gift nicht abbauen – und er hat es leider nicht überlebt. Ein trauriges Beispiel, warum wir genau hinschauen sollten.
„Guck mal, ich habe was gefunden!“ – Aufmerksamkeit erregen
Manche Hunde lernen, dass ihr Mensch völlig ausflippt, wenn sie Kot fressen. Das ist Aufmerksamkeit! Und egal ob positiv oder negativ – Aufmerksamkeit ist für viele Hunde eine Belohnung.
Medizinische Gründe – manchmal ist es mehr als nur eine blöde Angewohnheit
Wenn dein Hund plötzlich beginnt, Kot zu fressen, kann das ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein:
- Nährstoffmangel (z. B. durch schlechte Futterverwertung)
- Darmprobleme (Entzündungen, Parasiten, Fehlbesiedlung)
- Pica-Syndrom (ein Verlangen nach Unverdaulichem, oft wegen Magen-Darm-Störungen)
Ein Check-up beim Tierarzt kann helfen, das abzuklären.
Stress und Angst – „Ich weiß nicht, wohin mit mir“
Ängstliche Hunde neigen dazu, Ersatzhandlungen zu entwickeln – dazu kann auch das Fressen von Kot gehören. Besonders Hunde mit Trennungsangst oder in beengten Verhältnissen sind anfällig dafür.
„Oh nein, ich war’s nicht!“ – Vermeidungsverhalten
Hunde, die für Unfälle im Haus bestraft wurden, fressen manchmal ihren Kot, um Spuren zu beseitigen. Hier hilft nur eines: Stubenreinheit ohne Strafen!
Wie du deinem Hund das Kotfressen abgewöhnst – 5 Tipps, die wirklich helfen
Jetzt zum spannenden Teil: Was kannst du tun?
Kontrolle ist das A und O – mach’s ihm schwer!
- Katzenklo außerhalb der Hundereichweite platzieren (z. B. mit Gitter oder auf eine erhöhte Fläche)
- Kot im Garten sofort einsammeln – keine Versuchung = kein Kot-Snack
- Leine nutzen – besonders bei Spaziergängen, wenn dein Hund unterwegs „Buffet“ spielt
Belohne gutes Verhalten – und zwar richtig
Sorge dafür, dass dein Hund eine bessere Belohnung bekommt als den Kot. Zum Beispiel:
- Leckerlis in der Tasche haben
- Clickertraining nutzen („Lass es!“ -> Klick -> Belohnung)
- Lieblingsspielzeug zur Ablenkung einsetzen
Ernährungsberatung: Ist dein Hund optimal versorgt?
Als Ernährungsberaterin für Hunde kann ich dir helfen, herauszufinden, ob dein Hund vielleicht einen Mangel hat. Denn wenn ihm wichtige Nährstoffe fehlen, sucht er sie sich eben – leider manchmal auf eher fragwürdige Weise.
Koprophagie-Präparate – hilft das wirklich?
Es gibt spezielle Zusätze, die den Kotgeschmack für Hunde unattraktiv machen. Funktioniert nicht immer, aber in manchen Fällen kann es helfen. Auch Probiotika können die Darmflora stabilisieren und die Neigung zum Kotfressen reduzieren.
Stressreduktion: Ein entspannter Hund frisst weniger Kot
- Biete ihm mentale Auslastung (z. B. Schnüffelspiele, Futterbälle)
- Vermeide lange Einsperrzeiten
- Falls dein Hund unter Trennungsangst leidet, kann eine Verhaltensberatung helfen
Fazit: Dein Hund ist (trotzdem) kein Ferkel
Kotfressen ist eine unschöne, aber meist erklärbare Angewohnheit. Egal, ob instinktiv, aus Langeweile oder aus gesundheitlichen Gründen – es gibt Wege, es ihm abzugewöhnen.
Falls du dir unsicher bist, ob dein Hund optimal ernährt ist, oder wenn du nach individuellen Lösungen suchst, melde dich gerne bei mir! Gemeinsam finden wir heraus, was dein Hund wirklich braucht – und wie wir das Thema „Kot-Snacking“ für immer beenden.
Häufige Fragen (FAQ) -
Kann ich meinem Hund einfach Scharfmacher ins Futter geben, damit er seinen Kot nicht mehr frisst?
Lieber nicht! Erstens aus Tierschutzgründen und zweitens, weil es die Darmgesundheit belasten kann.
Besser: Ursachenforschung betreiben und gezielt dagegen vorgehen.
Welche Hunderassen fressen besonders oft Kot?
Laut Studien neigen Beagle, Terrier und Shelties besonders dazu – aber am Ende kann es wirklich jeden Hund treffen.
Was tun, wenn mein Hund trotzdem immer wieder Kot frisst?
Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke! Konsequenz und Training sind entscheidend. Falls es nicht besser wird, lohnt sich eine individuelle Beratung.
Na, hat dein Hund dich mit diesem Verhalten auch schon mal an den Rand des Wahnsinns gebracht?