Was soll ich meinem älteren Hund füttern?

Teil 1

Manchmal schaue ich meinem alten Hund in die Augen und denke: „Kumpel, wir beide werden nicht jünger.“ Er blinzelt dann kurz, dreht sich um und legt sich in sein Körbchen – vermutlich, weil ihm das Thema nicht passt. Aber genau darum geht’s heute.

Wenn unser Hund älter wird, verändert sich nicht nur sein Bewegungsdrang oder seine Lust, stundenlang im Park herumzuflitzen. Sein Körper verändert sich von innen heraus. Was er frisst, kann den Unterschied zwischen einem zufriedenen, gesunden Lebensabend und einem von Krankheiten geplagten Seniorenleben ausmachen. Also, was tun?

Inhalt

Ab wann ist mein Hund ein Senior?

Manche sagen: „Mit sieben Jahren ist ein Hund alt.“ Pff, das ist so pauschal wie zu behaupten, dass man mit 40 plötzlich keine wilden Partys mehr feiern darf. Der Alterungsprozess ist individuell – genau wie bei uns Menschen.

Einige Faktoren bestimmen, wann ein Hund wirklich ins Seniorenalter eintritt:

  • Rasse und Größe: Große Rassen altern schneller als kleine. Ein Bernhardiner kann mit sechs schon ein alter Herr sein, während ein Zwergpudel mit zehn noch durch die Gegend springt.

  • Genetik: Manche Hunde haben einfach bessere Gene. Manche Menschen auch – das erklärt die Omi, die mit 90 noch fitter ist als ich nach einer Treppe.

  • Gesundheitsverlauf: Ein Hund, der schon in jungen Jahren mit Krankheiten oder schlechter Ernährung zu kämpfen hatte, altert oft schneller.

  • Ernährung: Ja, jetzt kommen wir zum Kern der Sache. Gutes Futter optimal für längeres Leben. Billigzeug aus der Tüte – ist vielleicht nicht so optimal.

Was passiert, wenn Hunde altern?

Ein alter Hund ist kein junger Hund mit ein paar grauen Haaren. Sein Körper verändert sich von Grund auf.

  • Der Stoffwechsel fährt runter. Kalorien werden langsamer verbrannt, Muskeln bauen sich schneller ab

  • Die Verdauung wird empfindlicher. Plötzlich verträgt er das Futter, das er jahrelang bekommen hat, nicht mehr so gut. Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sind oft erste Anzeichen

  • Die Gelenke werden steif. Was früher eine lockere Runde um den Block war, wird jetzt mit Bedacht angegangen. Arthritis, Spondylose, Hüftprobleme – es kommt schleichend

  • Das Immunsystem braucht mehr Unterstützung. Der Körper kämpft härter gegen Entzündungen, Tumore oder Infektionen

  • Die Ohren funktionieren nicht mehr so gut – oder er ignoriert mich einfach konsequenter
  • Das Gehirn verändert sich. Hunde können dement werden. Sie vergessen Dinge, wirken verwirrt, schlafen unruhig oder laufen ziellos umher

 

Wenn wir das wissen, können wir handeln.

Warum Trockenfutter keine Option ist

Es gibt Dinge im Leben, die einfach nicht zusammenpassen. Ketchup auf Vanillepudding. Flip-Flops im Norwegischen Winter. Und Trockenfutter für alte Hunde.

Denn mal ehrlich: Wie kann ein hochverarbeiteter, wasserarmer, stärkehaltiger Brocken genau das sein, was ein alter Körper braucht?

  • Zu wenig Feuchtigkeit. Die Nieren eines alten Hundes arbeiten härter. Sie brauchen Unterstützung – und die kommt nicht aus einem trockenen Keks, sondern aus frischem Futter mit viel Feuchtigkeit.

  • Zu viele Kohlenhydrate. Alte Hunde brauchen Proteine, gesunde Fette, Mikronährstoffe. Kein Getreide, keine billigen Füllstoffe, die den Blutzucker hochjagen und Entzündungen fördern.

  • Zu wenig echte Nährstoffe. Viele Vitamine in Trockenfutter sind künstlich zugesetzt, weil beim Herstellungsprozess durch hohe Temperaturen das meiste verloren geht. Der Körper erkennt sie schlechter, nutzt sie weniger effizient.

Fazit?

Wenn du willst, dass dein Hund gesund altert, lass das Trockenfutter links liegen.

Was ältere Hunde wirklich brauchen

Frische, natürliche Nahrung

Alles beginnt hier. Keine künstlichen Zusätze, keine Industrieabfälle, keine mysteriösen Inhaltsstoffe. Einfach echtes Futter.

Hochwertiges Protein für starke Muskeln

Muskelschwund ist eine der größten Herausforderungen im Alter. Aber rate mal, was die meisten Senior-Futtermischungen enthalten? Weniger Protein. Genau das Gegenteil von dem, was dein Hund braucht.

Gute Quellen:

  • Mageres Fleisch (Huhn, Pute, Rind, Lamm)

  • Fisch (Wildlachs, Makrele – wegen Omega-3!)

  • Eier (vollgepackt mit Aminosäuren und leicht verdaulich)

Gesunde Fette für Gehirn und Gelenke

Fette sind nicht der Feind – im Gegenteil. Omega-3-Fettsäuren sind kleine Wunderwaffen gegen Entzündungen und altersbedingte Abbauprozesse.

Die besten Quellen:

  • Wild-Lachsöl oder Algenöl

  • Leinöl

  • Sardinen (ungesalzen, in Wasser)

Antioxidantien gegen Zellalterung

Freie Radikale? Diese attackieren gesunde Zellen und beschleunigen den Alterungsprozess. Antioxidantien räumen sie auf.

Natürliche Quellen:

  • Blaubeeren (Gehirnschutz deluxe)

  • Spinat (reich an Vitamin K)

  • Kurkuma (entzündungshemmend)

  • Grüner Tee (in kleinen Mengen, wirkt gegen Zellschäden)

Gelenkunterstützung

Wenn dein Hund älter wird, sind die Gelenke oft der Knackpunkt. Wer schon mal gesehen hat, wie ein Hund zögernd aufsteht, weiß, wie schmerzhaft das sein kann.

Was hilft?

  • Grünlippmuschel (der Klassiker für Gelenke) enthält …

  • … Glucosamin und Chondroitin (geben dem Knorpel Struktur)

  • Kollagen (aus Knochenbrühe hilft, das Gewebe elastisch zu halten)

Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung

Mit dem Alter kann es in beide Richtungen gehen – Verstopfung oder Durchfall. Beides ist unschön. Ballaststoffe helfen, die Verdauung in Balance zu halten.

Gute Quellen:

  • Gekochte Süßkartoffel

  • Flohsamenschalen

  • Fermentiertes Gemüse in kleinen Mengen

Wichtige Nährstoffe – Hier wird’s wissenschaftlich

Ältere Hunde neigen zu bestimmten Nährstoffmängeln. Hier ein paar besonders wichtige:

  • Vitamin D: Ohne das schwächelt das Immunsystem, und das Krebsrisiko steigt. Fettfisch, Eigelb oder Leber helfen.

  • Zink: Gut für Haut, Gehirn und Hormone – besonders wichtig für Senioren! Rind, Lamm und Putenfleisch liefern ordentlich Zink.

  • Coenzym Q10: Klingt wie Science-Fiction, ist aber ein essenzielles Antioxidans, das den Alterungsprozess verlangsamen kann. Kommt in Fleisch, Fisch und Brokkoli vor.

Fazit

Natürliche Ernährung = Besseres Hundeleben

Wenn dein Hund alt wird, ist das kein Grund zur Panik. Aber es ist ein Weckruf. Gutes Futter kann ihm helfen, länger fit zu bleiben. Und weißt du, was das Schönste ist? Dass du es in der Hand hast.

Du kannst heute entscheiden deinem alten Hund eine bessere Ernährung zu geben. Und dass du schon in ein paar Wochen bemerkst, wie er wieder auflebt.

Vielleicht wird er nie wieder so rennen wie als Junghund. Vielleicht bleibt die Arthrose oder das graue Schnäuzchen. Aber wenn er mit leuchtenden Augen auf dich zukommt, die Ohren spitzt, wenn du in die Küche gehst, und abends zufrieden an deiner Seite einschläft – dann weißt du, dass du alles richtig gemacht hast.

Das Alter ist kein Feind. Es ist eine neue Phase. Und mit der richtigen Ernährung kann sie wunderschön sein.

In Teil 2 gehen wir noch tiefer auf die besonderen Bedürfnisse deines älteren Hundes ein. Hier geht´s lang … 

Eine Frau mit blauem Rollkragenpulli und Brille lächelt dich an.
Moin, ich bin Dagmar

„Wissen ist wertlos, wenn es nicht geteilt wird.“

Genau deshalb bin ich hier.

Als leidenschaftliche Ernährungsberaterin für Frauen und Hunde verbinde ich wissenschaftlich fundierte Ernährung mit Mental Health Coaching – individuell, hormonfreundlich, darmgesund und alltagstauglich.

Mein Ziel: mehr Energie, Vitalität und innere Balance für dich – und natürliche Gesundheit für deinen Hund.
Ich unterstütze dich dabei, Stress gezielt zu reduzieren, dein Nervensystem zu stärken und deine Nährstoffversorgung nachhaltig zu verbessern.

Mit fachlicher Tiefe, ehrlicher Begeisterung und einem offenen Ohr begleite ich dich und deinen Vierbeiner auf dem Weg zu einem gesunden, genussvollen Leben.

Ganzheitlich. Persönlich. Wirkungsvoll.
Ernährung ist der Schlüssel – für Körper, Kopf und Hund.

Dagmar Meinen