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Der Mythos „gesunde Zucker“

Die süße Wahrheit über Xylit, Erythrit, Stevia und Co.

Du stehst im Supermarkt, in der Hand eine Packung Erythrit, daneben Xylit und irgendwo lugt noch eine Flasche Agavendicksaft unter deinem Arm hervor. Dein Gehirn jongliert Begriffe wie „niedriger glykämischer Index“, „natürliche Alternative“ und „karieshemmend“.

Doch tief drinnen in dir weißt du: Das hier ist nicht einfach. Denn egal, wie viele fancy Namen Zucker hat – am Ende will dein Körper nur eines: süß.

Aber welchen Preis zahlen wir für diese Süße? Ist es wirklich so einfach, Haushaltszucker gegen etwas „Besseres“ einzutauschen? Spoiler: Nein.

Inhalt

Zucker – mehr als nur weiße Kristalle

Zucker ist überall. In deinem Brot, in deiner Tomatensoße, in deinem „gesunden“ Joghurt. Und er hat viele Gesichter. Mal nennt er sich Glukose, mal Fruktose, manchmal versteckt er sich hinter harmlos klingenden Namen wie Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker. Klingt exotisch, oder? Wie eine tropische Wellnesskur für deinen Körper.

Aber hier kommt die Wahrheit, die du vielleicht nicht hören willst: Zucker ist Zucker. Dein Körper interessiert es nicht, ob er aus einer Kokosblüte oder einer Zuckerrübe kommt – am Ende verarbeitet er ihn genau gleich. Klar, einige dieser Alternativen bringen ein paar Mineralstoffe mit. Aber wenn du deinen Kalziumbedarf aus Kokosblütenzucker decken willst, musst du etwa ein Kilo davon essen. Ich sag’s mal so: Keine gute Idee.

Zuckerersatzstoffe:

Die Lösung oder nur schöner verpackt?

Wenn Zucker der Bösewicht ist, dann müssten Zuckerersatzstoffe die Helden sein. Kalorienarm, blutzuckerfreundlich und angeblich gut für die Zähne. Klingt perfekt, oder? Doch die Wahrheit ist, wie immer, komplizierter.

Xylit – der Birkenzucker mit dunkler Seite

Xylit hat das Potenzial, dein neuer bester Freund zu sein. Er sieht aus wie Zucker, schmeckt wie Zucker, hat aber nur halb so viele Kalorien. Außerdem mögen ihn deine Zähne – die Kariesbakterien dagegen hassen ihn. Win-Win.

Aber (und das ist ein großes Aber): Zu viel Xylit bringt dein Verdauungssystem zum Weinen. Schon 10–20 Gramm können Blähungen verursachen, ab 30 Gramm wird’s richtig spannend. Ich sag’s mal so: Wer abnehmen will, weil er ständig auf der Toilette sitzt, hat den Sinn von gesunder Ernährung nicht verstanden.

Und falls du einen Hund hast – halt ihn fern von Xylit. Für uns ist es harmlos, für ihn tödlich. Und wer will schon eine Süßungsalternative, die nebenbei zum unfreiwilligen Hundekiller wird?

Erythrit – der sanfte Rebell

Erythrit klingt ein bisschen nach einem Science-Fiction-Helden, aber tatsächlich ist er der sanfte Kumpel unter den Zuckeralkoholen. Er verursacht weniger Verdauungsprobleme als Xylit, hat praktisch keine Kalorien und schmeckt fast wie Zucker.

Alles super? Nicht ganz. Eine Studie von 2023 deutet darauf hin, dass Erythrit möglicherweise das Thromboserisiko erhöht. Bedeutet das, dass du nach einem Löffel Erythrit sofort tot umfällst? Nein. Aber es zeigt, dass wir noch längst nicht alles über diese Stoffe wissen.

Stevia – der bittere Kompromiss

Stevia ist die Diva unter den Zuckerersatzstoffen. Sie gibt sich natürlich (immerhin stammt sie aus einer Pflanze), aber der Weg von der grünen Blättersüße zum weißen Pulver ist alles andere als romantisch. Stevia wird hochverarbeitet, und wenn du Pech hast, schmeckt dein Kaffee danach wie eine Mischung aus Lakritz und Metall.

Gesundheitlich gibt es kaum bedenkliche Studien, aber mal ehrlich: Wenn du jedes Mal das Gesicht verziehst, ist es dann wirklich eine gute Alternative?

Sind natürliche Süßungsmittel eine bessere Wahl?

Honig, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft – sie alle haben ihren Moment im Rampenlicht als „gesunde Alternativen“ gehabt. Und ja, sie haben ein paar mehr Mineralstoffe als raffinierter Zucker. Aber ist das wirklich ein Grund, sie in rauen Mengen zu konsumieren?

Honig bringt Antioxidantien mit – aber er besteht zu 80 % aus Zucker. Agavendicksaft hat einen niedrigen glykämischen Index, besteht aber fast ausschließlich aus Fruktose, die deine Leber überfordert. Und Kokosblütenzucker? Netter Versuch, aber am Ende kaum besser als normaler Zucker.

Die traurige Wahrheit ist: Gesunde Zucker gibt es nicht. Nur weniger schlimme.

Die große Frage: Was also tun?

Hier kommt der unpopuläre Rat, den du vielleicht nicht hören willst: Am besten wäre es, sich von der süßen Abhängigkeit zu lösen.

Ja, ich weiß. Süßes ist eine der wenigen Freuden des Lebens. Aber unser Geschmack ist an extreme Süße gewöhnt – ein Überbleibsel der Lebensmittelindustrie, die uns seit Jahrzehnten auf Zucker konditioniert.

Statt ständig nach Ersatz zu suchen, wäre die bessere Lösung, sich langsam an weniger Süße zu gewöhnen. Früchte statt Süßstoffe, weniger gesüßte Speisen, natürliche Aromen wie Vanille oder Zimt.

Denn sind wir mal ehrlich: Auch wenn Erythrit, Xylit & Co. kurzfristig helfen können – langfristig geht es darum, unsere Beziehung zu Zucker komplett zu überdenken. Weniger süß ist oft mehr Leben.

Und wenn du dich fragst, ob ich selbst Zucker esse? Klar. Aber bewusst. Denn das ist der Schlüssel zu allem.

Eine Frau mit blauem Rollkragenpulli und Brille lächelt dich an.

Moin, ich bin Dagmar

„Wissen ist wertlos wenn es nicht geteilt wird“

Dieser Satz hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt.

Als leidenschaftliche Ernährungsberaterin für Frauen und Hunde möchte ich mein erlangtes Wissen von Herzen gerne mit dir teilen, wenn du für dich und deinen Hund ein gesundes Leben mit hoher Lebensqualität und vielfältigem Genuss anstrebst.

Um all meine Herzensthemen unter einen Hut bringen zu können, habe ich verschiedene Fachfortbildungen absolviert und freue mich darauf, dir und deinem Hund mit Herz und Sachverstand zur Seite stehen zu dürfen.

Dagmar Meinen