Ich funktioniere nicht mehr
Und genau das war mein Wendepunkt
Ich erinnere mich noch genau.
Es war ein Dienstag und ich saß auf dem Küchenboden.
Nicht, weil ich etwas gesucht hätte.
Ich saß da, weil ich nicht mehr konnte.
Nicht ein bisschen. Nicht „müde“. Nicht „erschöpft“.
Sondern leer.
Inhalt
Das war der Tag, an dem ich aufhörte, zu funktionieren.
Und der Tag, an dem alles begann, sich zu verändern.
Wenn du nicht mehr weißt, wer du bist
Ich war immer die, die durchhält.
Die sich um alles kümmert. Die organisiert. Die Pläne macht.
Die immer noch eine Idee hat, wie man es besser machen kann.
Ich habe durchgehalten, durchgearbeitet, durchgeatmet.
Mit Histamin-Überreaktion. Mit Reizdarm. Mit Schlafmangel.
Mit allem.
Aber mein Körper hatte andere Pläne.
Er sagte: Stopp.
Und ich sagte: Doch!
Und dann hat er mich ausgebremst. Komplett.
Ich war wie aus der Zeit gefallen.
Mein Kopf war leer, mein Herz schwer, mein Antrieb verschwunden.
Ich konnte nichts mehr essen, nichts mehr fühlen, nichts mehr denken.
Nur sitzen. Atmen. Und irgendwie aushalten.
Diagnose: Erschöpfung
Aber nicht einfach so.
Es war auch eine depressive Phase. Ein bisschen traurig.
Es war ein Zusammenbruch im System.
Ein Burnout auf Zell-Ebene.
Mein Nervensystem hatte so lange Alarm geschlagen, dass es sich selbst lahmgelegt hatte.
Ich funktionierte nicht mehr.
Und zum ersten Mal in meinem Leben erkannte ich:
Das war gut so.
Weil es der Moment war, in dem ich aufhörte, gegen meinen Körper zu kämpfen.
Ich hörte auf, ihn zu überlisten, zu übergehen, zu überfordern.
Ich hörte zu.
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Das, was ich da gehört habe
War leise.
War wütend.
War traurig.
Und verdammt ehrlich.
Ich hatte mich so lange angepasst, geschuftet, kontrolliert, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie sehr ich mich selbst verlassen hatte.
Ich war irgendwo auf der Strecke verloren gegangen.
Und mein Körper – der war nicht sauer.
Er war verletzt.
Der Anfang von echter Heilung
Heilung begann nicht mit dem nächsten Superfood.
Nicht mit dem teuersten Test.
Die wirkliche Heilung begann bei mir mit einem Satz: Ich will mich selbst nicht mehr verlieren.
Ich fing klein an.
Mit warmem Essen.
Mit Pausen, auch wenn sie unbequem waren.
Mit Schlaf, wenn er kam.
Mit Weinen, wenn es nötig war.
Ich ließ los.
Den Anspruch. Das „Ich muss das in den Griff bekommen.“
Und ich spürte: Mein Körper will nicht perfekt sein.
Er will gesehen werden.
Wenn du gerade an dem Punkt bist…
…an dem nichts mehr geht: Ich sehe dich.
Ich war da.
Und ich verspreche dir: Es ist kein Ende.
Es ist ein Übergang.
Ein harter, wackeliger, leiser – aber einer, der dich näher zu dir bringt als jede Diät, jedes Coaching, jede Checkliste.
Du bist nicht schwach.
Du bist ehrlich.
Und das ist das Mutigste, was du sein kannst.
In Folge 8 erzähl ich dir, wie ich aus dieser Erschöpfung wieder Kraft geschöpft habe.
Nicht durch mehr „Tun“, sondern durch Langsamkeit.
Titel: „Mut zur Langsamkeit – Was mir wirklich geholfen hat“