Malabsorption und Malassimilation beim Hund – wenn Nährstoffe nicht mehr ankommen

Malabsorption und Malassimilation beim Hund bezeichnen Störungen in der Nährstoffaufnahme. Während bei der Malabsorption die Aufnahme der Nährstoffe durch die Darmschleimhaut gestört ist (z. B. durch Entzündungen, Leaky Gut Syndrom, Enzymmangel), betrifft Malassimilation die gesamte Verwertung, also auch Verdauungsprozesse in Magen, Bauchspeicheldrüse oder Leber. Folgen sind Durchfall, Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen und geschwächte Immunabwehr. Eine gezielte Ernährung mit leicht verdaulichen Proteinen, gesunden Fetten, Ballaststoffen, Probiotika und natürlichen Mikronährstoffen kann helfen, den Darm zu entlasten und die Aufnahmefähigkeit zu verbessern.

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Vielleicht hast du es schon erlebt: Dein Hund frisst mit Appetit, aber nimmt nicht zu. Oder er verliert plötzlich Gewicht, obwohl du sogar mehr fütterst. Dazu kommen wechselnde Durchfälle, lautes Bauchgrummeln, vielleicht auch ein stumpfes Fell.

Das sind Momente, in denen viele Hundemenschen verzweifeln. Manchmal sagt der Tierarzt „alles in Ordnung“, doch dein Bauchgefühl sagt dir: Irgendetwas stimmt hier nicht.

Genau hier lohnt es sich, den Blick tiefer zu richten – auf die Frage, wie gut dein Hund Nährstoffe wirklich aufnehmen und verwerten kann.

Malabsorption vs. Malassimilation – wo liegt der Unterschied?

Die Begriffe klingen sperrig, aber sie beschreiben zwei verschiedene Ebenen der Verdauung:

  • Malabsorption: Die Aufnahme der Nährstoffe in die Darmschleimhaut ist gestört. Das passiert z. B. bei entzündeten Schleimhäuten, Leaky-Gut-Syndrom oder geschädigten Darmzotten
    Vertiefung: Das Leaky-Gut-Syndrom beim Hund
  • Malassimilation: Die gesamte Nährstoffverwertung ist betroffen – vom Aufschluss der Nahrung bis zum Transport ins Blut. Ursachen können Magenprobleme, Pankreasinsuffizienz oder Lebererkrankungen sein
    Vertiefung: Wie man Lebererkrankungen auf natürliche Weise unterstützt

 

Stell dir den Darm deines Hundes wie eine Küche vor:

  • Bei Malabsorption ist der Tisch gedeckt, aber die Tür zum Esszimmer klemmt – die Nährstoffe bleiben draußen
  • Bei Malassimilation brennt schon beim Kochen etwas an – es kommt gar nicht erst genug Essbares auf den Teller

Ursachen – warum Nährstoffe nicht mehr ankommen

Die Gründe sind vielfältig, oft greifen mehrere Faktoren ineinander:

  • Chronische Darmentzündungen (IBD, Leaky Gut)
  • Mangel an Verdauungsenzymen (z. B. Bauchspeicheldrüseninsuffizienz)
  • Leberschwäche (gestörter Gallenfluss)
  • Einseitige oder überladene Fütterung
  • Stress (Cortisol verändert die Durchlässigkeit der Schleimhäute)
    Vertiefung: Stress und Nährstoffhaushalt beim Hund

Symptome im Alltag

Ein Hund, der Nährstoffe nicht richtig aufnehmen kann, zeigt oft:

  • Chronischen Durchfall oder breiigen Kot
  • Gewichtsverlust trotz normalem oder gesteigertem Appetit
  • Blähungen, Bauchgeräusche
  • Stumpfes Fell, Hautprobleme
  • Schwäche, Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Neigung zu Infekten

 

Oft sind diese Symptome unspezifisch – aber die Kombination sollte aufmerksam machen.

Folgen für den Hundekörper

Wenn Nährstoffe nicht ankommen, gerät das gesamte System in Schieflage:

  • Vitaminmängel (B-Vitamine, A, D, E, K) führen zu Hautproblemen, Nervenstörungen, Infektanfälligkeit
  • Mineralstoffdefizite (Zink, Magnesium, Kalzium) zeigen sich durch ein schwaches Immunsystem, Muskelprobleme
  • Eiweißmangel führt zu schlechter Wundheilung, Muskelschwund, Schwäche
  • Fettsäuremangel zeigt sich in trockener Haut, Entzündungsneigung

 

Vertiefung: Homöostase beim Hund – warum das Gleichgewicht so wichtig ist

Ganzheitliche Unterstützung – was du tun kannst

 Die gute Nachricht: Mit der richtigen Ernährung kannst du deinem Hund helfen, seinen Darm zu entlasten und wieder Nährstoffe aufzunehmen.

  1. Leicht verdauliche Proteine

Geflügel, Lamm oder magerer Fisch sind sanfter für den Darm als schwer verdauliches Rind oder fettes Schwein.
Vertiefung: Eiweißüberschuss im Hundefutter

  1. Gesunde Fette in Maßen

Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und stärken die Schleimhäute. Aber: nicht übertreiben – lieber kleine Mengen Dorschöl oder Algenöl (nach Anweisung).
Vertiefung: Warum Leinöl nicht reicht

  1. Ballaststoffe und Präbiotika

Topinambur, gekochte Kartoffeln oder Flohsamenschalen helfen, die Darmflora zu stabilisieren und Nährstoffe besser aufzunehmen.
Vertiefung: Ballaststoffe für Hunde

  1. Probiotische Lebensmittel

Kefir, Joghurt oder kleine Mengen Sauerkrautsaft können die Mikrobiota positiv beeinflussen.
Vertiefung: Mikrobiom beim Hund

  1. Schonende Zubereitung

Kochen für Hunde ist gelebte Fürsorge – durch Garen werden viele Nahrungsmittel leichter verdaulich.
Vertiefung: Kochen für Hunde ist gelebte Fürsorge

  1. Stressmanagement

Feste Routinen, ruhige Fütterungssituationen und genügend Erholungszeiten helfen, die Darm-Hirn-Achse zu stabilisieren.
Vertiefung: Wenn dein Hund nie zur Ruhe kommt

Checkliste für dich

Wenn du den Verdacht auf Malabsorption oder Malassimilation hast, achte auf:

  • Regelmäßige Gewichtskontrolle
  • Beobachtung von Kotkonsistenz und Verdauung
  • Fell- und Hautzustand
  • Energieniveau und Stimmung
  • Blutuntersuchungen beim Tierarzt, wenn Symptome länger bestehen

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Wie wird Malabsorption sicher diagnostiziert?
Durch Kotuntersuchungen, Blutbilder, manchmal auch Ultraschall oder Biopsien beim Tierarzt.

Kann mein Hund trotz Malabsorption gesund leben?
Ja, mit gezielter Ernährung, Entlastung des Darms und guter tierärztlicher Begleitung ist ein stabiles Leben möglich.

Sollte ich sofort Enzympräparate geben?
Nur nach Abklärung. Bei Bauchspeicheldrüseninsuffizienz sind sie wichtig, bei anderen Ursachen können natürliche Wege reichen.

Fazit

Malabsorption und Malassimilation sind keine „Enddiagnosen“, sondern Hinweise darauf, dass der Körper deines Hundes Unterstützung braucht.

Es geht nicht darum, von heute auf morgen alles perfekt zu machen, sondern Schritt für Schritt zu entlasten:

  • Futter vereinfachen
  • schonend zubereiten
  • Darmflora aufbauen
  • Stress reduzieren

 

So stärkst du nicht nur den Körper, sondern auch das Vertrauen deines Hundes – weil er spürt, dass du ihn siehst und begleitest.

Eine Frau mit blauem Rollkragenpulli und Brille lächelt dich an.
Moin, ich bin Dagmar

„Wissen ist wertlos, wenn es nicht geteilt wird.“

Genau deshalb bin ich hier.

Als leidenschaftliche Ernährungsberaterin für Frauen und Hunde verbinde ich wissenschaftlich fundierte Ernährung mit Mental Health Coaching – individuell, hormonfreundlich, darmgesund und alltagstauglich.

Mein Ziel: mehr Energie, Vitalität und innere Balance für dich – und natürliche Gesundheit für deinen Hund.
Ich unterstütze dich dabei, Stress gezielt zu reduzieren, dein Nervensystem zu stärken und deine Nährstoffversorgung nachhaltig zu verbessern.

Mit fachlicher Tiefe, ehrlicher Begeisterung und einem offenen Ohr begleite ich dich und deinen Vierbeiner auf dem Weg zu einem gesunden, genussvollen Leben.

Ganzheitlich. Persönlich. Wirkungsvoll.
Ernährung ist der Schlüssel – für Körper, Kopf und Hund.

Dagmar Meinen